Begängnis

Begängnis
gehen:
Das gemeingerm. Verb mhd., ahd. gēn, gān, krimgot. geen, engl. to go, schwed. geht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf die idg. Wurzel *g̑hē‹i›- »klaffen, leer sein, verlassen, ‹fort›gehen« zurück, vgl. z. B. aind. jáhāti »verlässt; gibt auf« und griech. kichē̓menai »einholen, erreichen, erlangen«. Über die weiteren Zusammenhänge vgl. gähnen. – Im Präteritum und im zweiten Partizip wird »gehen« mit Formen von der Wurzel *g̑hengh- »die Beine spreizen, schreiten« (vgl. 1 Gang) ergänzt. Im Dt. bezieht sich »gehen« nicht nur auf den menschlichen Gang, es bedeutet auch allgemein »sich bewegen, reisen, fahren«. Ferner wird es in den Bed. »möglich sein, angebracht sein«, »funktionieren« und »sich erstrecken, führen, verlaufen« gebraucht und ist in der Frage nach dem Befinden »wie geht es?« gebräuchlich. Wichtige Präfixbildungen und Zusammensetzungen mit »gehen« sind abgehen »wegtreten, fortgehen; verlassen; fehlen; sich lösen, sich lockern, abfallen; Absatz finden, verkauft werden; verlaufen« (mhd. ab‹e›gān, -gēn, ahd. abagān, -gēn), dazu Abgang (mhd. abeganc); angehen »angreifen; anhauen, um etwas bitten; betreffen; in einen Zustand geraten, anfangen; zu brennen anfangen; denkbar, möglich sein« (mhd. an‹e›gān, -gēn, ahd. anagān); aufgehen »in die Höhe steigen; sich ausdehnen, schwellen; sichtbar werden; verständlich werden; sich öffnen; sich einer Sache ganz widmen« (mhd., ahd. ūfgān, -gēn), dazu Aufgang (mhd., ahd. ūfganc); ausgehen »fortgehen, das Haus verlassen, bummeln gehen; zu Ende gehen, schwinden, verlöschen; verlaufen, enden; als Ausgangspunkt nehmen« (mhd., ahd. ūz̧gān, -gēn), dazu Ausgang (mhd., ahd. ūz̧ganc); begehen »beschreiten; benutzen (einen Weg); feiern, festlich gestalten (eigentlich »feierlich abschreiten, umgehen ‹bei Prozessionen›); ausführen, verüben« (mhd. begān, -gēn, ahd. bigān), dazu Begängnis (mhd. begancnisse, begencnisse); eingehen »hineingehen, eintreten; eintreffen, ankommen (von Sendungen); verständlich sein; sich auf etwas einlassen, sich mit etwas befassen; abmachen, abschließen; einlaufen, schrumpfen; verkümmern; sterben« (mhd., ahd. īngān), dazu Eingang (mhd., ahd. īnganc); entgehen »entkommen; nicht bemerkt werden« (mhd. en‹t›gān, -gēn, ahd. intgān); ergehen »erlassen werden, abgeschickt werden (eine Verordnung, eine Einladung); sich befinden, sich fühlen« (mhd. ergān, -gēn, ahd. irgān); hintergehen »täuschen, betrügen« (mhd. hindergān »von hinten an einen herangehen, überfallen; betrügen«); übergehen »hinübergehen; überlaufen; nicht beachten, auslassen« (mhd. übergān, -gēn, ahd. ubargān), dazu Übergang (mhd. überganc, ahd. ubarkanc); umgehen »in Umlauf sein; spuken; behandeln; verkehren; um etwas herumgehen, -fahren; nicht zustande kommen lassen« (mhd. umbegān, -gēn, ahd. umbigān), dazu Umgang (mhd. umbeganc, ahd. umbigang); untergehen »sinken, versinken; zugrunde gehen; besiegt, vernichtet werden« (mhd. undergān, -gēn, ahd. untargān, -gēn), dazu Untergang (mhd. underganc); vergehen »dahingehen, schwinden, umkommen, sterben«, reflexiv »gegen Gesetz und Anstand verstoßen, schuldig werden« (mhd. vergān, -gēn, ahd. firgān, beachte den substantivierten Infinitiv Vergehen »strafwürdige Handlung«); vorgehen »nach vorne gehen, vorwärts gehen; vorausgehen; geschehen, sich ereignen« (mhd. vorgān, -gēn, ahd. foragān), dazu Vorgang (mhd. vorganc), dazu wiederum Vorgänger (mhd. vorganger, -genger).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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